Die älteste Fahne der Kufsteiner Schützenkompanie stammt aus dem Jahre 1684. Die Fahne ist in Fragmenten noch vorhanden. Feuertaufe der Kompanie im Jahre 1703 beim Einfall der kurbayrischen Truppen am Thierberg und an der Kieferer Brücke.
Im November 1796 und März 1797 war die Kompanie unter Hauptmann Anton v. Ottenthal im Gefecht bei der Verteidigung des Dorfes Faedo im Einsatz (Protokoll des Klebeck Infant. Reg. Nr. 3867 v. 10.08.1797). Unter Hauptmann Georg Suppenmoser kämpfte die Kufsteiner Schützenkompanie bei Windhausen (November 1800) und am 24. Dezember 1800 im Gefecht bei Waidring und verfolgte den Feind bis Bad Reichenhall.
Am 6.November 1805 stand die Kompanie am Pass Hörhag gegen ein französisches Korps, welches nach fünfstündigem Kampf zum Rückzug gezwungen wurde.
1809 standen Teile der Kompanie unter den Kommandanten Sieberer und Speckbacher bei der Blockade von Kufstein sowie bei den Kämpfen bei Wildbichl, Hörhag und Kirchsteg.
Im Jahre 1848 zog die Kufsteiner Schützenkompanie las erste der Unterinntaler Kompanien unter Hauptmann Anton Kink gegen den Feind und beteiligte sich rühmlich an den Gefechten am Tonalepaß.
Im Jahre 1859 stand die Kompanie unter Hautpmann Otto Ager in Judikarien (westlich von Trient) im Einsatz.
Am 28. September 1864 rückte die Kompanie zur Kaiser Huldigung nach Innsbruck aus.
1879 wurde Kaiser Franz Josef von der Schützenkompanie Kufstein am Bahnhof Kufstein empfangen. Der Kaiser trägt sich in das Matrikelbuch ein.
1885: Eröffnung des österreichischen Bundesschießen in Innsbruck. Die Kompanie Kufstein war unter Hauptmann Gottfried Gstrein anwesend und erntete anerkennende Worte des Kaisers über das Auftreten der Kompanie und der Marketenderin Therese Zöttl. Kaiserin Elisabeth ließ ein Bild der Marketenderin Therese Zöttl anfertigen und schenkte es dem Kaiser zum Geburtstag.
1898: Weihe der Kufsteiner Schützenfahne unter welcher das Kufsteiner Bataillon im Jahre 1915 an die Südfront zog.
1922: 1. Ausrückung der Kompanie nach dem 1. Weltkrieg zur Fronleichnamsprozession unter Hauptmann Gottardi.
1937: Fahnenweihe der neuen Kompaniefahne unter Hauptmann Karl Fehringer.
Bei Ende des 2. Weltkrieges im Jahre 1945 wurden die wertvollen Schützenketten, die Kompaniegewehre (Werndl) und die Fahnen versteckt um sie dem Zugriff der damaligen Besatzungsmacht zu entziehen.
1946: Teilnahme an der großen Südtirolkundgebung in Innsbruck. Der Hauptmann war damals Karl Fehringer.
1958 beging die Schützengilde Kufstein das 450 Bestandsjubiläum. Der damalige Hauptmann war Hans Eggersberger.
2008 beging die Schützengilde Kufstein, deren Kompanie wir sind, das 500Jahr Bestandsjubiläum unter Hauptmann Ernst Zimmermann.
31.05.2011/Lt.Thomas Kogler
Die Ehrensalve
Das Gewehr des Schützen ist sicher keine Kampfwaffe mehr. Es ist ein Paradegewehr, ähnlich dem Ehrendegen in den alten Armeen, oder ähnlich der Hellebarde bei der Schweizer Garde oder den uralten Sakramentsgarden. Das Gewehr des Schützen ist für uns Symbol von Freiheit und Gerechtigkeit, die das Konzil und verschiedene Aussagen der Päpste als das Fundament des Friedens definieren. Es ist Symbol des Eintretens für die Würde des Menschen und die Grundwerte menschlichen Seins, ihres Schutzes und ihrer Wahrung.
Das Präsentieren des Gewehrs und das Abschießen einer Ehrensalve ist die schützengemäße Form eines Ehrenerweises, eines Grußes auch an den Herrgott, dem wir begegnen in der Botschaft des Evangeliums, in der Eucharistie und im Erweis seiner Gnade, seines Segens. Das Abschießen der Ehrensalve ist ein altes Friedenssymbol. Es heißt: "Für dich ist niemals eine Kugel im Lauf. Ich komme zu dir und will dir als Freund begegnen!"
Wir Schützen bekennen uns als Christen, verankert in unseren Grundsätzen "Treue zu Gott und der Kirche". Wir Schützen bekennen uns zur Landesverteidigung "Schutz von Heimat und Vaterland", wenn wir auch klar und deutlich zum Ausdruck bringen, dass wir heute nicht mehr die Träger der Landesverteidigung sind. Und so stehen auch für uns Tiroler Schützen das Gewehr und die dazugehörigen Salve eben für Freiheit und Gerechtigkeit und - von alters her "“ als Zeichen des Friedens.
Als am 18. April 2002 die Bayerischen Gebirgsschützen im Vatikan für Kardinal Joseph Ratzinger - dem heutigen Papst - eine Salve abfeuerten, bezeichnete letzterer diesen ausdrücklich als Explosion der Freude, und nicht als kriegerischen Akt. Und er freute sich vor allem darüber.
Wenn wir als Schützen ein Fest feiern gilt es für uns als Selbstverständlichkeit, den Gottesdienst in den Mittelpunkt zu stellen. Wir Schützen gehören zu einer Pfarrgemeinde und bekennen uns auch dazu als Christen, wo wir auch vielfach den Beweis erbringen, dass wir auch bereit sind, dort mitzuarbeiten.
Das Abfeuern einer Ehrensalve (General-de-Charge) ist die größte Ehrbezeugung, die Schützen (und Militärs) zu vergeben haben. Deshalb steht sie nach alten Regeln nur dem Herrgott, der Majestät des Todes und den Regierenden zu, d.h:
Bei Geburtstagen, Hochzeiten, Jubiläen usw. ist eine Ehrensalve als ernste Ehrerbietung fehl am Platz. Zum Zeichen der Freude wird in Tirol geböllert. 15.08.2011/kogt
Die Marketenderin
Beim Begriff Marketenderin denken die Meisten sofort an die Schlagworte: Schnaps und Festzelt.
Doch sowohl im Laufe der Geschichte, als auch heute zeigte sich bzw. zeigt sich, dass eine Marketenderin nicht nur für das leibliche Wohl ihrer Kompanie zu sorgen hat sondern auch weitere wichtige Funktionen im Schützenwesen einnehmen kann.
Schon zur Zeit Andreas Hofers waren die Aufgaben einer Marketenderin klar definiert. Sie betreuten die Kompanien und waren für die Verpflegung zuständig. Ihre Aufgabe war es auch, die Verwundeten zu versorgen. Zu diesem Zweck gibt es die auch heute noch verwendeten Holzfässchen die damals mit der einig verfügbaren Medizin, dem Schnaps gefüllt waren.
Zurückführend auf diese medizinische Notwendigkeit ist der Schnaps in der Tradition auch weiters beibehalten worden.
Die größte Leistung einer Marketenderin war es jedoch Hieb- und Stichwunden, sowie Schussverletzungen mit meist unzureichenden Mitteln zu behandeln.
Durch ihren Mut und Patriotismus kämpften einige von Ihnen sogar an der Seite ihrer Kameraden. Trotz der Gefahr von ihren Feinden misshandelt, vergewaltigt, verschleppt und im schlimmsten Falle zum Tode verurteilt zu werden, zeigten diese Frauen keine Angst.
Somit ist es offensichtlich, dass die Marketenderinnen schon einen großen Beitrag im Lauf der Geschichte leisteten.
Heutzutage obliegen einer Marketenderin nicht nur die Aufgaben präsent und für die Kompanie da zu sein, sondern einige von uns haben auch Funktionen und Tätigkeiten im Schützenwesen übernommen.
Beginnend bei der Mithilfe der Organisation und Durchführung diverser Feste über die Teilnahme an wichtigen Vereinsterminen bis hin zur Übername gewisser Ämter im Schützenrat unterstützen wir unseren Verein.
Doch auch dem Schießsport sind wir Marketenderinnen nicht abgeneigt und stehen so manchen Schützenkameraden in nichts nach.
Abschließend ist zu sagen, dass die Marketenderinnen sowohl früher als auch heute eine wichtige Position einnehmen und aus dem Schützenwesen nicht mehr wegzudenken sind.
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